Informationen
- Bezirk:Tempelhof-Schöneberg
- Gebietsfestlegung:29.11.2005 gemäß § 171b BauGB
Erweiterung: 22.05.2007 - Gebietsgröße:183 ha
- Einwohner:6.554 (Stand 12/2023)
- Bewilligte Programmmittel:32,5 Mio. Euro (Stand 01/2024)
Das Fördergebiet Schöneberg-Südkreuz wird im Osten und Westen von den Trassen der S-Bahn-Linien S1 und S2, im Süden vom Stadtautobahnabschnitt A 100 am Kreuz Schöneberg und im Norden von der Yorckstraße begrenzt. Es umfasst überwiegend Flächen für Gewerbe, Bahn und Infrastruktureinrichtungen. Die Wohngebiete auf der „Schöneberger Insel“ sind nicht Bestandteil des Fördergebietes. Sie werden jedoch wegen ihrer räumlichen Nähe bei der Planung und Umsetzung der Projekte berücksichtigt.
Bild: Luftbild: Dirk Laubner
Mit der Entscheidung, den ehemaligen S-Bahnhof Papestraße zum Fernbahnhof Südkreuz zu entwickeln, erwachte zu Beginn der 1990er-Jahre das umliegende Stadtquartier aus dem Dornröschenschlaf. Der Kreuzungspunkt von Anhalter Bahn und Ringbahn gewann zusätzliches Potenzial mit der Entscheidung, die bahnseitige Anbindung des neuen Berliner Flughafen BER hauptsächlich von hier aus zu gewährleisten.
Das Gebiet ist durch die weiträumigen Bahnanlagen und Gewerbeflächen geprägt. Mit der Festlegung des Fördergebiets nach § 171 b BauGB sollten hauptsächlich die Nachnutzung brachgefallener Bahnflächen und die gewerbliche Entwicklung gefördert werden. Durch Investitionen in den öffentlichen Raum und die Verkehrsinfrastruktur, begleitet von einem effektiven Gebiets- und Standortmanagement, werden seit 2006 Impulse für eine dauerhaft wirkende Umstrukturierung und Entwicklung des Gebiets gesetzt. Mit zunehmender Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt hat sich die Zielrichtung im Teilgebiet Schöneberger Linse seit 2014 hin zu Wohnungsneubau verändert.
Bild: C. Mildenberger, Johannes-Schule Berlin
Berlin Südkreuz soll das „Tor zum neuen Flughafen BER“ werden. Ziel ist die Ansiedlung von Dienstleistungs- und Gewerbenutzungen, die von der hervorragenden Verkehrsanbindung des Standortes, nicht zuletzt an die Stadtautobahn, profitieren. Darüber hinaus nimmt in der wachsenden Stadt Berlin auch dieser Standort eine wichtige Rolle für den Neubau von Wohnungen ein. Diese Entwicklung auf der sogenannten Schöneberger Linse wird durch infrastrukturelle Maßnahmen mittels des Förderprogramms flankiert.
Schöneberg-Südkreuz soll als Ort zum Arbeiten und Leben weiterentwickelt werden. Hierzu gehört neben der Förderung des Gewerbes auch die Nachnutzung von nicht mehr benötigten Bahn- und Gewerbeflächen, was z.B. die Herstellung von Wege- und Grünverbindungen zwischen zuvor getrennten Quartieren und die Neuanlage von Spiel-, Sport- und Erholungsflächen ermöglicht. Auch die historisch bedeutsamen Spuren des weitläufigen ehemaligen Kasernengebiets in Tempelhof sollten erlebbar gemacht und als kulturelle Kristallisationspunkte entwickelt werden.
Bei der Programmumsetzung gibt es enge Abstimmungen mit der Interessensgemeinschaft von Akteuren aus den Wohn- und Gewerbegebieten sowie der Eigentümerstandortgemeinschaft und den Nutzenden, um das Fördergebiet als vielfältigen Dienstleistungs-, Gewerbe- und Wohnstandort zu entwickeln. Ein Gebietsbetreuer führt die verschiedenen Akteure im Teilgebiet zusammen und begleitet die Entwicklung und Vermarktung. Die Qualifizierung des öffentlichen Raums geht mit privaten Investitionen zur Bebauung von Flächen einher.
Mit der Etablierung des Gleisdreieckparks im Norden ging ein weiterer Impuls zur Grünvernetzung der verschiedenen Stadtteile aus. Der Park wird an mehreren Stellen barrierefrei mit den neuen Grünzügen der Umgebung verknüpft. Mit dem Umbau als fußgängerfreundliche Straße und der Anlage eines Platzes Ecke Gotenstraße wird die Aufenthaltsqualität der Ella-Barowsky-Straße erhöht. Sie soll als attraktive Adresse – insbesondere für den Wohnungsneubau am Standort Südkreuz – durch Verbesserung des öffentlichen Raumes und der Anpassung der städtischen Infrastruktur qualifiziert werden. Derzeit erhält v.a. der schulische Bestand eine Erweiterung bzw. Reaktivierung, wie am Beispiel der Sporthalle der Johannes-Schule oder des neu entstehenden Campus Schöneberger Linse (ehem. Teske-Schule) zu sehen ist. Nach fast 20 Jahren Laufzeit, wird das Förderverfahren voraussichtlich mit dem Programmjahr 2025 enden.
Stand: Oktober 2024