Planungen zum Bahnhof Südkreuz - Östliches Vorfeld

Erika-Gräfin-von-Brockdorff-Platz

Im Zuge der Fertigstellung des Bahnhofes Südkreuz beauftragte das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg im Jahr 2006 die Gruppe Planwerk mit der Planung für das östliche Vorfeld des Bahnhofs und den westlichen Abschnitt des Werner-Voß-Damms. Das Konzept für dieses Areal sollte an die Planungen für die bahnseitigen Flächen im östlichen Eingangsbereich sowie die Straßenplanungen zum Neubau des Ballonfahrerweges und zur Verschiebung der General-Pape-Straße anknüpfen.

Informationen

  • Adresse:
    Erika-Gräfin-von-Brockdorff-Platz
    12101 Berlin
    Tempelhof-Schöneberg
  • Auftraggeber/Bauherr:
    Bezirk Tempelhof-Schöneberg
  • Planung:
    Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Abteilung Bauwesen
  • Gesamtkosten:
    Konzept: 9.000 EUR aus dem Programm Stadtumbau West, inkl. Mittel der EU (EFRE)
  • Realisierung:
    2009 bis 2011 aus bezirklichen Mitteln

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AktuellAbgeschlossen

Der gesamte Planungsprozess gliederte sich in drei Phasen:

Langfristige städtebauliche Entwicklungsperspektive, Simulation

Konzeption einer langfristigen städtebaulichen Entwicklungsperspektive (2006)

Um dem östlichen Bahnhofs-Vorfeld eine angemessene städtebauliche Gestalt und Nutzungsstruktur zu verleihen, enthält das Konzept drei wesentliche Komponenten:

  • Neugestaltung des Werner-Voß-Damms als breite Promenade mit einem Vorplatz und Fahrradparkhaus am Bahnhof
  • Entwicklung eines Bahnhofsquartiers mit vier Baufeldern auf dem Grundstück der Berliner Wasserbetriebe (BWB)
  • Städtebauliche Ergänzung und Entwicklung des südwestlichen ehemaligen Kasernenbereiches (Nutzungsprofil Gastronomie / Hotellerie)

Da die Berliner Wasserbetriebe ihr Grundstück auf absehbare Zeit nicht städtebaulich entwickeln, sondern für Reparatur, Wartung und Unterbringung von Betriebsfahrzeugen nutzen wollen, besteht für diesen Teilbereich zur Zeit keine absehbare Realisierungsperspektive.
Unabhängig davon kann der Südwestbereich des ehemaligen Kasernengeländes nach der Ostverlagerung des angrenzenden Abschnittes der General-Pape-Straße im Sinne dieses Konzeptes städtebaulich weiter entwickelt werden.

Lösungen für Verkehr und Straßenraum des Werner-Voß-Damms (2007)

Zur Optimierung der gegenwärtigen Verkehrsregelung und Gestaltung des Werner-Voß-Damms und um mehr Fahrradstellplätze zu schaffen, wurden kleine Lösungsvarianten entwickelt. Das Konzept zielt darauf ab

  • mit Ausnahme des Busverkehrs und Zufahrten zu den Anliegergrundstücken den Durchgangsverkehr im Straßenabschnitt (durch geänderte Verkehrsregelung und durchfahrtshemmende Einbauten) zu unterbinden und
  • vor der Einmündung in den Ballonfahrerweg durch Vorstreckung des südseitigen Bordes eine Fläche für die Aufstellung einer Fahrradabstellanlage (Bügel, ggf. mit Überdachung) zu schaffen.

Konzept für einen kleinen Vorplatz am westlichen Einmündungsbereich des Werner-Voß-Damms (2009)

Nachdem die Wasserbetriebe den Nordwestteil ihres Grundstückes für die öffentliche Nutzung zur Verfügung gestellt hatten, wurde 2009 das Konzept für einen kleinen Vorplatz entwickelt. Darin ist im südlichen Bereich eine weitere überdachte Fahrradabstellanlage vorgesehen. Im nördlichen Teil wurde auf einer in die Konzeption einbezogenen Privatfläche eine verbesserte Aufenthaltsqualität mit der Möglichkeit für Außengastronomie eingeplant. Der Fahrbahnbereich der Einmündung des Werner-Voß-Damms wird auf die Höhe des Platzbereiches angehoben und im Oberflächenbelag an die Platzstruktur angepasst.

Erika-Gräfin-von-Brockdorff-Platz

Umsetzung (2009 - 2011)

Der Vorplatz wurde am 25. Mai 2011 eingeweiht und erhielt den Namen "Erika-Gräfin-von-Brockdorff-Platz" nach einer Kämpferin gegen das NS-Regime, die 1943 in Plötzensee hingerichtet wurde.

Reisende können nun über die General-Pape-Straße mit dem Taxi, dem eigenen PKW oder mit dem Fahrrad direkt auf den Erika-Gräfin-von-Brockdorff-Platz  fahren und sind dadurch schneller auf dem Bahnsteig. 25 Taxi-Stellplätze, neun Halteplätze zum Ein- und Aussteigen und 50 Fahrradstellplätze wurden dafür geschaffen.  

Wein und Efeu begrünen jetzt eine Stützmauer und sorgen mit der neu gesetzten Hainbuchen-Hecke und einem Baumrondell für einen angenehmen ersten Eindruck. Entlang der verlegten General-Pape-Straße wurden 21 Platanen gepflanzt.  

Seit August 2009 wurden aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung rund sechs Millionen Euro investiert. 

Stand: Juni 2011