Informationen
- Bezirk:Tempelhof-Schöneberg
- Gebietsfestlegung:25.09.2018 gemäß § 171b BauGB
- Gebietsgröße:62 ha
- Einwohner:4.615 (Stand 12/2023)
- Bewilligte Programmmittel:3,2 Mio. EUR (Stand: 01/2024)
Das Fördergebiet östlich des Tempelhofer Damms zwischen Götz- und Albrechtstraße zeichnet sich durch seine besondere stadträumliche Lage um das Rathaus Tempelhof und in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Dorfkern aus. Es wird im Norden durch die Straße Alt-Tempelhof bzw. Germaniastraße begrenzt, östlich schließt sich ein Kleingartengebiet an. Nach Westen setzt sich die Parklandschaft über den Bosepark zur Manteuffelstraße fort.
Bild: Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG
Von der Einkaufsstraße Tempelhofer Damm durchschnitten, bildet das Areal rund um das Rathaus Tempelhof zusammen mit dem Dorfanger Alt-Tempelhof das administrative und historische Zentrum des Ortsteils. Geprägt wird das Gebiet durch die zahlreichen sozialen Einrichtungen an der Götzstraße, wie z.B. das Stadtbad Tempelhof, die Bezirkszentralbibliothek, den Campus der Diakonie und das Pfadfinderheim. Die großzügigen Grünanlagen Lehnepark, Alter Park und Franckepark geben ihm darüber hinaus ein besonderes Flair. Umgeben ist dieser öffentliche Kernbereich von der heterogenen Wohnbebauung der angrenzenden Quartiere. Die Verkehrsanbindung über die U-Bahn, die nahe Ringbahn und mehrere Buslinien ist ideal.
Trotz dieser vielfältigen Qualitäten wird das Gebiet den Anforderungen an ein funktionsstarkes und identitätsstiftendes Zentrum nicht gerecht: Die meisten öffentlichen Einrichtungen liegen kaum wahrnehmbar in zweiter Reihe, sind in die Jahre gekommen und stark sanierungsbedürftig. Der aufgelockerte Städtebau der 1960er Jahre mit seinen raumgreifenden Solitärbauten und undefinierten Freiflächen entspricht nicht der baulichen Dichte und Nutzungsmischung, die für diesen zentralen Ort angebracht wäre.
Bild: Anka Stahl
Die „Neue Mitte Tempelhof“ entsteht im Zuge einer umfassenden Neuordnung des Areals zwischen Götz- und Albrechtstraße. Ein Großteil der öffentlichen Einrichtungen wird durch Neubauten im Gebiet ersetzt, die es ermöglichen, mehrere Angebote und Nutzungen zusammenzuführen. Am Rathaus entsteht ein neues Kultur- und Bildungshaus. Auch das Stadtbad und die Polizeidirektion erhalten Neubauten an der Götzstraße. Zusätzlich sind der Bau einer Kita und einer Jugendfreizeiteinrichtung sowie die Sanierung der Paul-Simmel-Grundschule geplant.
Durch die Neuordnung der öffentlichen Infrastruktur wird der Neubau von ca. 500 Wohnungen an der Götzstraße ermöglicht. Mit der behutsamen Umgestaltung des Dorfangers Alt-Tempelhof und des Reinhardtplatzes sowie der Grün- und Parkanlagen werden die historischen Wurzeln des Ortsteils sichtbar gemacht. Aus Mitteln der Städtebauförderung sollen u.a. weitere Grün- und Freiflächen sowie Stadtplätze aufgewertet, die innere und äußere Erschließung des Gebiets verbessert und Grundstücke für die Neubebauung vorbereitet werden. Die Neue Mitte Tempelhof wird dem Ortsteil eine neue Identität geben.
Bild: Anka Stahl
Ab Juni 2016 wurden Vorbereitende Untersuchungen (VU) nach § 141 BauGB durchgeführt, in denen nach einer Bestandsaufnahme die Entwicklungsziele und konkrete Maßnahmen für das nähere Umfeld des Rathauses Tempelhof formuliert wurden. Basierend darauf startete im Oktober 2019 ein städtebauliches Werkstattverfahren, das die planerische Grundlage für das neu entstehende Stadtquartier mit aktualisierten Kultur- und Bildungsangeboten und modernen öffentlichen Dienstleistungen sein soll. In diesem Prozess wird mittels Workshops, Internetpräsenz sowie Newslettern die permanente Information und Partizipation der Bevölkerung gewährleistet.
Im Juli 2018 beschloss das Bezirksamt das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) als Handlungsgrundlage für die Entwicklung der „Neuen Mitte Tempelhof“. Als Starterprojekte wurden aus Fördermitteln seit 2019 der Spielplatz im Franckepark saniert und erweitert sowie ein Parkpflegewerk für die denkmalgerechte Aufwertung der Grünanlagen östlich und westlich des Tempelhofer Damms erarbeitet. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen führte ein städtebauliches Werkstattverfahren durch und befindet sich derzeit in der Aufstellung der beiden B-Pläne. Außerdem wurden ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet, ein Geschichtsparcours umgesetzt und die denkmalgerechte Sanierung des Rosengartens im Franckepark begonnen.
Stand: Oktober 2024