Informationen
- Bezirk:Pankow
- Gebietsfestlegung:20.08.2002 gemäß § 171b BauGB
- Gebietsgröße:515 ha
- Einwohner:103.475 (Stand 12/2023)
- Bewilligte Programmmittel:46 Mio. Euro (Stand 01/2024)
Das Fördergebiet umfasst einen großen Teil des Pankower Ortsteils Prenzlauer Berg. Dazu zählen die ehemaligen Sanierungsgebiete Helmholtzplatz, Kollwitzplatz, Teutoburger Platz, Winsstraße und Bötzowviertel mit ihrer fast vollständig erhaltenen Gründerzeitbebauung. Auch das Quartier um den Falkplatz, die Plattenbau-Siedlung im Ernst-Thälmann-Park und die Grüne Stadt sind Teil des Fördergebiets. Im Norden wird es von der Ringbahn-Trasse begrenzt. Im Süden reicht es bis zur Bezirksgrenze nach Mitte an der Torstraße.
Bild: Anka Stahl
Für große Teile des Fördergebiets typisch ist die dichte gründerzeitliche Bebauung. Heute zählt Prenzlauer Berg insbesondere bei Familien zu den beliebtesten innerstädtischen Wohngebieten Berlins. Das war Anfang der 1990er Jahre anders: fast flächendeckend prägten marode Bausubstanz mit Kohleöfen und geringer Ausstattung im Sanitärbereich, desolate und unzureichende Infrastruktur, fehlende Grün-und Freiflächen sowie durch Abgase belastete Luft die Quartiere. Zu den Folgen gehörte eine hohe Leerstandsquote. Die heutige Attraktivität des Gebiets ist das Ergebnis eines mehr als 24-jährigen Sanierungsprozesses der Wohn- und Gewerbebauten aus privaten und öffentlichen Mitteln.
Der Schwerpunkt der Städtebauförderung liegt nunmehr auf der Weiterentwicklung der Grünen Stadt und des Ernst-Thälmann-Parks. Die Grüne Stadt umfasst ein Quartier mit großen Wohnhöfen aus den 1930er Jahren und dem wohnortnahen Anton-Saefkow-Park. Der Schwerpunktbereich Ernst-Thälmann-Park schließt westlich an und umfasst die sozialen Infrastruktureinrichtungen südwestlich des Planetariums, die Grünanlagen an der Danziger Straße und den Ernst-Thälmann-Park selbst.
Bild: Anka Stahl
Mit Projekten der Städtebauförderung im Bereich der öffentlichen Infrastruktur wurden die überwiegend privat finanzierten Investitionen im Wohnungsbestand ergänzt, um die Quartiere in Prenzlauer Berg attraktiv und lebenswert für alle Bevölkerungsgruppen zu gestalten und die soziale Infrastruktur den steigenden Bewohnerzahlen anzupassen. Neben dem Ausbau und der qualitativen Aufwertung von Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen wurden auch die Grünflächen und Spielplätze aufgewertet. Die Schwerpunkte liegen nunmehr in den Gebieten Ernst-Thälmann-Park und Grüne Stadt. In den Gebieten steht vor allem die Qualifizierung der Grün- und Freiflächen im Mittelpunkt.
An der Planung und Realisierung von Spielplätzen, Jugendeinrichtungen und bei Verkehrsfragen spielte die Partizipation unterschiedlicher Bewohnergruppen bereits in den ehemaligen Sanierungsgebieten eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Erarbeitung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für den Schwerpunktbereich Thälmannpark sowie für das Vertiefungskonzept Grüne Stadt nahmen zahlreiche Menschen an Workshops, Begehungen und Diskussionsveranstaltungen teil, deren Vorschläge und Meinungen in die Ergebnisse einflossen. Bei allen Projekten werden die Anwohnenden noch einmal konkret beteiligt. Sobald die Maßnahmen fertig gestellt sind, werden diese angemessen gefeiert. Zum Tag der Städtebauförderung am 4. Mai 2024 wurde der Spielberg im Ernst-Thälmann-Park eingeweiht.
Bild: Anka Stahl
Die ergänzenden Städtebauförderprojekte in den ehemaligen Sanierungsgebieten sind erfolgreich abgeschlossen. Die Städtebauförderung konzentriert sich nun auf die Teilgebiete Grüne Stadt und Thälmannpark. Die Neugestaltung und Aufwertung des Anton-Saefkow-Parks wurde bereits erfolgreich umgesetzt. Im Teilbereich Thälmannpark wird die Erweiterung der Grundschule am Planetarium zu einem geschlossenen Campus mit einer Verdoppelung der Schulplätze sowie der Aufwertung des Umfeldes vorbereitet. Die Maßnahme wird mit Fördermitteln flankiert: Wegebeziehungen im angrenzenden Park am Planetarium werden neu geordnet. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Erneuerung der im Gebiet befindlichen Grün- und Freiflächen inkl. der Schaffung neuer Sport- und Freizeitangebote. Im Thälmannpark wurde der Spielberg unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes umfassend erneuert. Zudem wurde der Park mit Spiel- und Bewegungsangeboten ausgestattet. Als eine der letzten Maßnahmen sollen eine sogenannte „Bürgerwiese“ zwischen Kniprode- und Margarete-Sommer-Straße entstehen sowie die angrenzenden Nutzungen (Denkmalort und temporäre Schuldrehscheibe) barrierefrei und sicher erschlossen werden. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen soll das Fördergebiet in den nächsten Jahren abgeschlossen werden.
Stand: Oktober 2024