Die Schöneberger Linse mit der Ella-Barowsky-Straße als zentraler Quartiersachse zwischen dem S- und Fernbahnhof Südkreuz und dem S-Bahnhof Schöneberg wandelt sich vom reinen Gewerbegebiet zu einem Quartier mit zahlreichen neuen Wohnungen und Arbeitsplätzen. Um eine nachhaltige und effiziente Verkehrsführung zu entwickeln, gab der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein Verkehrskonzept in Auftrag. Auch das nördlich gelegene Wohngebiet der "Roten Insel" zwischen Cheruskerpark und Naumannstraße sowie das westlich davon gelegene, gemischt genutzte Gebiet bis zur General-Pape-Straße sind in die Studie einbezogen. Die Untersuchung wird aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung finanziert.
Das Konzept orientiert sich am Leitbild der kompakten und multifunktionalen Stadt der kurzen Wege. Einbezogen werden alle Verkehrsarten und die Vernetzung in die angrenzenden Quartiere. Zur Verbesserung der Datenlage wurden Verkehrszählungen durchgeführt. Vorliegende Empfehlungen werden aufgenommen und ggf. aktualisiert, z.B. Vorschläge zur besseren Verknüpfung für den Fuß- und Radverkehr vom S-Bahnhof Schöneberg zum nördlichen Bereich der Dominicusstraße/Sachsendamm. Auch die geplante Radschnellverbindung „Teltowkanalroute“ wird mitbetrachtet.
Weitere Fragen betreffen eine Weiterführung der Radverbindung des Nord-Süd-Grünzugs entlang S-Bahn durch die Barriere des Südkreuzes sowie die mögliche Umgestaltung von Straßen in Grün- und Freiräume, z.B. im Westteil der Ella-Barowsky-Straße. Dabei haben Konfliktvermeidung, sichere und nachhaltige Schulwege und die attraktive Gestaltung des Stadt- und Verkehrsraumes einen hohen Stellenwert. Das Konzept soll außerdem Strategien zur Verringerung von PKW-Verkehr darstellen.
Durch die Bautätigkeit auf der Schöneberger Linse und im gesamten Fördergebiet Schöneberg-Südkreuz wird zusätzlicher Verkehr erzeugt. Eine vertiefende Untersuchung im Rahmen des Mobilitätsplans soll Aussagen zur Tragfähigkeit des Straßennetzes nach allen geplanten Baumaßnahmen und Eingriffen treffen – u.a. ist der Wegfall der Verbindungsstraße vom Sachsendamm (in Höhe der Autobahnausfahrt) zur Ella-Barowsky-Straße vorgesehen – und Problemlösungen aufzeigen. Die Straßenplanung des Untersuchungsbereiches soll als Verkehrsmodell in verschiedenen Szenarien ausformuliert und deren Machbarkeit nachgewiesen werden. Ein Realisierungskonzept schließt sich an.
Am 24. Januar 2024 startet die öffentliche Beteiligung zum Verkehrskonzept. Am 12. November 2024 wurden die Ergebnisse im Rathaus Schöneberg vorgestellt.