Informationen
- Bezirk:Friedrichshain-Kreuzberg
- Gebietsfestlegung:20.08.2002 gemäß § 171b BauGB
- Start der Förderung:16.08.2016
- Gebietsgröße:132 ha
- Einwohner:24.614 (Stand 12/2023)
- Bewilligte Programmmittel:24,7 Mio. Euro (Stand 01/2024)
Das Fördergebiet Friedrichshain West liegt im Nordwesten des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Das Quartier zwischen dem Volkspark Friedrichshain im Norden und der Stadtbahn im Süden wird von der zentralen Ost-West-Achse der Karl-Marx-Allee durchlaufen. Im Westen grenzt das Gebiet an den Bezirk Mitte und im Osten an die Marchlewskistraße.
Bild: Bianka Gericke
Zwischen Spree und Volkspark Friedrichshain umfasst das Fördergebiet vor allem in der DDR errichteten Geschosswohnungsbau aus den 1950er bis 1980er Jahren. Die zentrale Lage zur Stadtmitte, die hervorragende Erreichbarkeit und die Nähe zum Volkspark Friedrichshain bilden ein ansprechendes Wohnumfeld. Zudem ist das Gebiet durch eine gute Versorgung an nicht öffentlichen Freiräumen gekennzeichnet.
Prägend für das Gebiet ist der westliche Teil der unter Denkmalschutz stehenden Bebauung entlang der Karl-Marx-Allee. Sie wurde als erste komplexe Wiederaufbaumaßnahme aus den 1950er Jahren im östlichen Berlin errichtet. Zusammen mit den ebenfalls denkmalgeschützten Ensembles rund um den Strausberger Platz und um den Platz der Vereinten Nationen bildet die Bebauung ein markantes, identitätsstiftendes städtebauliches Grundgerüst für den Stadtraum. Stark befahrene Hauptverkehrsstraßen gliedern das Gebiet in kleinere Nachbarschaften. Innerhalb dieser Siedlungsstruktur bestehen Potentiale zur Nachverdichtung mit Wohnungsneubau. Nordöstlich des Ostbahnhofs befinden sich größere Entwicklungsflächen, auf denen neben dem Neubau einer Schule und eines Rathauses des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg auch ein neues Familienzentrums vorgesehen ist.
Bild: Bianka Gericke
Unter dem Leitbild „Ein Wohnquartier der Moderne. Lebenswert für breite Bevölkerungsschichten“ soll das Gebiet behutsam und bestandserhaltend zu einem attraktiven Wohnstandort weiterentwickelt werden. Ziel ist es, zeitgleich mit dem Wohnungsneubau nachgefragte urbane Qualitäten zu schaffen und eine hohe Wohn- und Lebensqualität über gute, auf kurzen Wegen erreichbare infrastrukturelle Ausstattung und Versorgung sicherzustellen. Dazu ist die Sanierung und Kapazitätserweiterung der Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen erforderlich. Weiter steht die Qualifizierung des öffentlichen Raums im Fokus der Quartiersentwicklung.
Bild: Stadtkontor Gesellschaft für behutsame Stadtentwicklung mbH
Seit dem ISEK-Prozess in den Jahren 2015/2016 wird die Einbeziehung von Bewohnerschaft und bezirklichen Bedarfsträgern kontinuierlich fortgeführt. Zur Umsetzung von Fördermaßnahmen wurden eine Reihe von projektbezogenen Partizipationsverfahren organisiert. Hier haben sich neben Infoveranstaltungen vor allem Workshops mit den Zielgruppen wie bei der Kinderfreizeiteinrichtung O-35 und dem Haus für Bildung und Familie bewährt, bei denen die Akteurinnen und Akteure zum aktiven Mitmachen aufgerufen werden und sich so von Beginn an intensiv mit dem Projekt auseinandersetzen können.
Mit dem Senatsbeschluss vom 16.08.2016 wurde die Förderung für das Gebiet aufgenommen. Voraussetzung war der Beschluss des ISEK, in dem 84 Projekte festgesetzt sind, die der Verbesserung des öffentlichen Raums sowie der sozialen Infrastruktur dienen sollen. Ab 2017 konnten erste Maßnahmen umgesetzt werden wie die Erneuerung der Brunnen- und Grünanlage in der Karl-Marx-Straße 70. In Vorbereitung sind z.B. der Bau des Hauses für Familie und Bildung mit unterschiedlichen Angeboten am Ostbahnhof sowie ein landschaftsplanerischer Wettbewerb zur geplanten Neugestaltung des Freiflächenverbundes an der Koppenstraße und der Außenanlagen am Gesundheitszentrum. In Umsetzung befindet sich die Herrichtung des Stadtteil- und Seniorenzentrums in der Friedenstraße und die Weiterentwicklung des Gesundheitsamts in der Koppenstraße zu einem Gesundheitszentrum mit vielfältigen Angeboten und Beratungsmöglichkeiten. Seit 2020 wird das Gebiet im neuen Programm unter dem landeseigenen Namen „Nachhaltige Erneuerung“ weiter gefördert.
Stand: Oktober 2024