Das Teilstück der Schwedter Straße zwischen Mauerpark und Fußgängerbrücke Schwedter Steg gehörte zu den DDR-Grenzanlagen und befand sich nach der Wiedervereinigung noch einige Jahre in einem desolaten Zustand. Anlass, über den Straßenausbau und die Gestaltung der Schwedter Straße nachzudenken, war die Errichtung eines neuen Verbrauchermarktes am nördlichen Ende der Straße. Die insbesondere für die Warenanlieferung erforderlicher Zufahrtsstraße sollte das angrenzende Wohnviertel mit dem Mauerpark verbinden und nicht von ihm trennen.
Das im Norden an die Bahnanlagen grenzende Quartier gilt als ruhiges Wohnviertel. Die Anwohnerschaft befürchtete durch den Straßenausbau eine erhöhte Lärmbelästigung und Gefahren durch den Lieferverkehr sowie an- und abfahrende Kunden. Aus zahlreichen Abstimmungsrunden ging schließlich eine Umbau-Planung hervor, die den Wünschen aller Teilnehmer gerecht werden sollte. Anteilig finanziert aus Mitteln des Programms Stadtumbau Ost sowie des Programms Soziale Stadt entstand eine verkehrsberuhigte Fahrradstraße mit attraktiven Seitenräumen. Die neue Fahrbahn finanzierte der Investor.
Eine geringe Straßenbreite, die Aufpflasterung an der Gleimstraße sowie im Zickzack angelegte Fahrbahneinengungen sorgen bei Kraftfahrern für angepasstes Tempo trotz der glatten Fahrbahn. Fußgänger und Gewerbetreibende sowie Gastronomie profitieren von breiteren Gehwegen.
Die östlich zur Schwedter Straße führenden Straßen, Kopenhagener und Korsörer Straße, wurden mit herausnehmbaren Pollern und Wendekreisen abgekoppelt, um den Verkehr von den Wohngebieten fernzuhalten und dieses Teilstück der Schwedter Straße zu einer fußgänger- und fahrradfreundlichen Anliegerstraße zu machen.
Durch eine neue Baumreihe aus Schnurbäumen und die Wiederverwendung der alten Pflastersteine und Granitborde wurde das Straßenumfeld attraktiv gestaltet. Vor der Gebäudezeile erfreuen mit Klinkermauern eingefasste Vorgärten das Auge. Dafür wurde das Material der gegenüberliegenden Einfassungsmauer des früheren Bahngeländes verwendet. Die Straßenbeleuchtung mit den eng an den Wohnhäusern stehenden Masten blieb als letztes Rudiment der ehemaligen Grenzanlagen erhalten.
Mit der Fahrradstraße wurde zudem ein weiteres Teilstück des Mauerradweges und gleichzeitig des Radfernweges Berlin - Usedom fertiggestellt. Am 9. Juni 2005 wurde der neue Straßenabschnitt feierlich freigegeben.