Im Welsekiez war in den 1990er-Jahren fast der gesamte Wohnungsbestand - circa 7.700 Wohnungen in Fünf- bis Elfgeschossern - saniert worden. Das Gebiet liegt im Südosten der Großsiedlung Neu-Hohenschönhausen und wird durch den Eisenbahnaußenring und die Falkenberger Chaussee von den übrigen Siedlungsteilen abgegrenzt. Im Süden befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Falkenberger Krugwiesen.
Seit 2002 wurden verschiedene Rückbau- und Aufwertungsprojekte mit Stadtumbaumitteln gefördert. Besonders die Aufwertung des Wohnumfeldes und die Sanierung von Kinder- und Jugendeinrichtungen trug zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität bei.
Im Welsekiez war dennoch eine Vertiefung der sozialen Probleme zu beobachten. Bei vielen Indikatoren, wie Arbeitslosenquote, Zahl der Langzeitarbeitslosen, Jugendarbeitslosigkeit sowie Empfänger von Existenzsicherungsleistungen, liegt der Welsekiez hinter dem Berliner und auch dem bezirklichen Durchschnitt zurück. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt beschloss deshalb zusammen mit dem Bezirksamt Lichtenberg präventiv ein Kiezmanagement unter Federführung der HOWOGE zu initiieren. Das Wohnungsunternehmen übernahm die Personal- und Raumkosten, Stadtumbaumittel wurden für die Prozessbegleitung und die Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt.
Handlungsschwerpunkte des Kiezmanagements waren
- Bündelung und Verknüpfung von Familien- und Jugendhilfe mit Gesundheits- und Bildungsprojekten
- Entwicklung der Sekundarschulen als lebensweltlicher Ort für Qualifikation im Stadtteil
- Sicherung und Entwicklung von Infrastruktur für Freizeit und Gesundheit der älteren Generation
- Entwicklung von "Möglichkeitsräumen" für unterschiedliche Bedürfnisse am Übergang von der Siedlung in den Landschaftspark
Zur Umsetzung setzte das Kiezmanagement auf bessere Vernetzung der lokalen Akteure. Dazu wurden neue "ad-hoc-Beteiligungsformen" entwickelt und getestet. Neue Wege ging das Kiezmanagement auch in der Öffentlichkeitsarbeit. Jugendliche wurden über soziale Netzwerke im Internet erreicht, ältere Mieter über die Mieterzeitung. Zu den aus Stadtumbaumitteln finanzierten Aktivitäten gehörten eine Umfrage zum bürgerschaftlichen Engagement sowie Kiez- und Familienfeste.