Am Brunsbütteler Damm 312 liegt das nach einem halben Jahrhundert intensiver Nutzung in die Jahre gekommene Gebäudeensemble der Zuversichtskirche. Auf dem Grundstück befinden sich neben der Kirche und den Gemeinderäumen ein zweigeschossiges Wohnhaus und eine ehemalige Kita, die heute als Begegnungszentrum genutzt wird. Es ist bisher der einzige Ort mit Angeboten für Kinder, Familien und Senioren aus der Louise-Schröder-Siedlung. Beratung und kulturelle Angebote reichen jedoch nicht aus, zumal in der Nachbarschaft eine neue Unterkunft für mehr als 300 geflüchtete Menschen entstanden ist.
Bauliche und energetische Mängel, eine sich dynamisch verändernde Bevölkerungszusammensetzung sowie der erheblich gestiegene Bedarf an Angeboten der sozialen Infrastruktur bestärkten den Evangelischen Gemeindekirchenrat in seinem Beschluss, die Bestandsgebäude abzureißen und das Grundstück neu zu bebauen. Hier soll ein zukunftsweisendes Konzept für einen inklusiven Ort mit generationen- und milieuübergreifenden interkulturellen Angeboten für alle Bewohner*innen des Stadtteils entwickelt und umgesetzt werden.
Das Raumprogramm des künftigen Begegnungszentrums vereint auf einer Gesamtnutzfläche von gut 1.600 Quadratmetern das Stadtteil-, Gemeinde- und Familienzentrum, eine neue Kita mit 90 Plätzen sowie einen Küchenbetrieb als Ausbildungs- und Inklusionseinrichtung. Im dem neuen Begegnungszentrum werden also fünf wichtige Einrichtungen des Stadtteils unter einem Dach zusammenarbeiten. Die Nutzung gemeinsamer Flächen öffnet den Raum für Zusammenarbeit und Austausch; das geplante Café als Entree in das Begegnungszentrum soll sich zu einem wichtigen Treffpunkt entwickeln.
Im Mai 2019 startete ein aus Stadtumbaumitteln finanzierter, europaweiter Architekturwettbewerb, für den ein unabhängiges Gremium 20 Büros als Teilnehmer ausgewählt hatte. Die Preisgerichtssitzung fand am 21. August 2019 statt, die Entwürfe der Wettbewerbsgewinner wurden den Bewohner*innen im Rahmen des Stadtteilfestes Brunsbütteler Damm am 24. August erstmals präsentiert.
Den 1. Preis erhielt das Büro sander.hofrichter planungsgesellschaft mbH in Kooperation mit Freianlage.de Landschaftsarchitektur. Die Jury empfahl den 1. Preis als Grundlage für die weitere Planung. Alle eingereichten Wettbewerbsarbeiten wurden im September 2019 in der Zuversichtskirche ausgestellt.