Im Umfeld der Frankfurter Allee in Friedrichshain sind sehr viele Familien zu Hause. Die Tendenz ist steigend. Die Grundschulplätze im Gebiet müssen dringend aufgestockt werden. Für Neubauten ist jedoch kaum Platz. Deshalb steht neben der Sanierung besonders die Erweiterung von Schulen im Vordergrund. Die Zille-Grundschule mit 425 Schülerinnen und Schülern (2014/15) ist ein Beispiel für die kostengünstige und zweckmäßige Erweiterung von Plattenbauschulen.
Das 66 Meter lange Gebäude aus den 1980er-Jahren erhielt einen 30 Meter langen Vorbau mit insgesamt 12 Klassenzimmern und Teilungsräumen sowie Pausenräumen für Lehrer und Erzieher, einem Konferenzraum, einer Teeküche und Lagerkapazität. Diese Aufteilung wird den neuen Anforderungen der verlässlichen Halbtagsbetreuung und des gemeinsamen Unterrichts der 1. und 2. Klassen gerecht.
Der Anbau wurde straßenseitig zwischen den beiden Treppenhäusern angesetzt. Die neue Fassade ist in gelbe Klinkerflächen im Hochparterre- und Erdgeschossbereich und eine darüberliegende hell verputzten Wand gegliedert. Die interessant gestalteten dreiflügligen Fenster beleben das Straßenbild. Der Innenausbau wurde Ende 2010 abgeschlossen.
In einem zusätzlichen Schritt sanierte der Bezirk mit Geldern aus dem Schul- und Sportstättensanierungsprogramm sowie Eigenmitteln die nicht vom Anbau betroffene straßenseitige Fassadenfläche und die dortigen Fenster. 2011 bis 2012 wurden mit Stadtumbau-Mitteln die Mensa entsprechend der neuen Kapazität der Schule erweitert sowie Verwaltungsräume um- und ausgebaut. Der für den Gesamteindruck besonders wichtige Eingangsbereich der Schule an der Boxhagener Straße erfuhr ebenfalls eine Neugestaltung. Der Vorplatz wurde mit einem durchgängigen grünen Vorgarten und Fahrradstellplätzen aufgewertet.
Zum Abschluss wurden bis Mai 2015 die verbliebenen Altfassaden an der Hofseite und den Giebelwänden saniert und mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen. Auch die Fenster wurden erneuert. Dem Sonnenschutz dienen außenliegende Raffstores mit Motorsteuerung. Auch die Türen und der Windfang des hofseitigen Eingangs sowie die dortige Außenbeleuchtung waren in die Sanierung einbezogen.
Mehrere horizontal über die ganze Breite verlaufende, wellenförmige Aluminiumbänder beleben nun die strenge Fassade zum Spielhof. Sie verleihen der Außenwand durch die Lichtbrechung an senkrecht zur Wand angeordneten, kleinen farbigen Plexiglasscheiben einen freundlichen und belebten Ausdruck.