Mit dem Neubau einer Grundschule am Standort der Emanuel-Lasker-Oberschule in Berlin-Friedrichshain reagierten Bezirk und Land auf die aktuelle demographische Entwicklung, die im Stadtumbaugebiet zu einem rasant steigenden Bedarf an Schulplätzen führt. Die bei der Eröffnung zweizügige Schule ist vorerst der Modersohn-Grundschule als Filiale zugeordnet. Im Schuljahr 2017/18 wurde das Schulgebäude auch von Oberstufenschülern genutzt.
Um dem wachsenden Bedarf in ganz Berlin in kurzer Zeit entsprechen zu können, wurden von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt "Modulare Ergänzungsbauten" (MEB) als Systembauten mit Unterrichtsräumen entwickelt. Sie können in sehr kurzer Zeit errichtet werden, um die Kapazitäten bestehender Schulen zu erweitern.
Im Gegensatz zu anderen Standorten wurde der im Frühjahr 2017 fertiggestellte MEB an der Emanuel-Lasker-Oberschule nicht als Erweiterung einer vorhandenen Schule, sondern als erster Bauabschnitt einer neuen dreizügigen Grundschule konzipiert. Mit einem konventionellen Neubau – Baubeginn im Herbst 2019 – werden alle zum Betrieb der neuen Schule fehlenden Räume ergänzt. Parallel ist der Neubau einer Sporthalle für die Emanuel-Lasker-Oberschule vorgesehen; die vorhandene Sporthalle wird dann von der Grundschule genutzt. Abgestimmt auf die abschnittsweise Realisierung der Hochbaumaßnahmen werden die Freiflächen neu gestaltet.
Für die Integration der neuen Grundschule in den Lasker-Campus war ein Standortkonzept erforderlich. Dessen Grundlage bildeten eine Machbarkeitsstudie des Büros Herwarth + Holz und ein darauf aufbauendes Gutachterverfahren unter Beteiligung von fünf Architekturbüros. VertreterInnen des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wählten in diesem Verfahren den Vorschlag des Büros Numrich Albrecht Klumpp aus.
Eine besondere Herausforderung bei dieser Planung bestand in der Platzierung des niedrigen und funktional gestalteten MEB neben der hoch aufragenden denkmalgeschützten Emanuel-Lasker-Oberschule auf beengten Grundstücksverhältnissen. Aufgrund der gestalterischen Unterschiede wurde der MEB von der Corinthstraße und dem historischen Schulgebäude abgerückt. Der im zweiten Bauabschnitt zu realisierende Ergänzungsbau soll den MEB harmonisch mit dem Altbau verbinden.
Die neue Grundschule wurde am 12. Oktober 2017 feierlich eingeweiht.