Im Gebiet nördlich der Frankfurter Allee gibt es erhebliche Probleme mit fahrendem und ruhendem Verkehr. Die Verkehrsbelastungen schränken die Lebensqualität im Viertel ein. Ursachen sind der Güterverkehr des Gewerbegebiets Herzbergstraße sowie der Parkdruck durch die Beschäftigten und Besucher großer öffentlicher Einrichtungen wie dem Sana-Klinikum, der Agentur für Arbeit sowie dem Finanzamt und dem Amtsgericht.
Ein Großteil der Straßen im Gebiet verfügt über sehr breite Fahrbahnen, die meist beidseitiges Parken erlauben. Diese Konzentration auf den motorisierten Verkehr führt jedoch zu gestalterischen und funktionellen Defiziten. Die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radler ist gering.
Das Bezirksamt Lichtenberg gab ein Verkehrs- und Parkraumkonzept in Auftrag, um die Situation zu analysieren und Ansätze zur Verbesserung zu prüfen. Die Konzeptentwicklung wurde aus dem Programm Stadtumbau Ost finanziert und von einem Arbeitskreis aus Vertretern der verschiedenen Fachbereiche des Bezirksamtes begleitet.
Grundlage der Analyse waren umfängliche Knotenpunktzählungen im Gebiet sowie ein eigens entwickeltes Verkehrsmodell auf der Basis des Verkehrsmodells Berlin. Aus der Analyse der Parkplatzbelegung und Parkdauer ergaben sich acht Konfliktbereiche mit erhöhter Nachfrage, zum Beispiel rund um das Klinikum und die Rathausstraße.
Zur Beurteilung unterschiedlicher Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Parkraumneuordnung wurden mehrere Szenarien entwickelt und hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Bereiche Verkehr, Parken und Umwelt analysiert. Betrachtet und bewertet wurden
- bauliche Maßnahmen im Straßenraum, wie die Anlage von Querungshilfen und Radstreifen
- Änderungen in der Verkehrsorganisation, wie die Einrichtung von Einbahnstraßen
- Anwohnerparken und Bewirtschaftung an den Nachfrageschwerpunkten, wie dem Klinikum
- Jobtickets für Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen und eine neue Buslinie mit Halt an der Agentur für Arbeit
Im Ergebnis wurden konkrete Handlungsempfehlungen formuliert. Zu den Vorschlägen gehören Anwohnerparkausweise, Kurzparkzonen und bauliche Veränderungen im Straßenraum.