Der Flughafensee bildet zusammen mit den umliegenden Waldflächen ein beliebtes Naherholungsgebiet. Zugleich liegt er inmitten eines Landschaftsschutzgebietes. Der südliche und westliche Bereich der ehemaligen Kiesgrube, die Ende der 1970er-Jahre aufgegeben wurde, ist als Vogelschutzreservat eingezäunt. Am Nordufer befindet sich eine ausgewiesene Badestelle.
Im Sommer kommt es wegen der großen Zahl von Badegästen zu erheblichen Belastungen für die angrenzende Wohnsiedlung „Waldidyll“ durch Verkehr, Lärm und Müll. Darüber hinaus ist der Flughafensee Teil des Regenentwässerungssystems; über den Schwarzen Graben wird Regenwasser aus einem großen Teil Reinickendorfs eingeleitet. Insbesondere nach Starkregenereignissen kommt es dadurch zu Problemen mit der Wasserqualität.
Mit der Öffnung des Flughafengeländes und dem Bau neuer Wohnquartiere wird sich der Nutzungsdruck auf den Flughafensee weiter erhöhen. Die ohnehin schon bestehenden Konflikte könnten sich weiter verschärfen.
Für die künftige Entwicklung im Bereich des Flughafensees gilt es deshalb eine Balance zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung zu finden. Die verschiedenen Ansprüche an den See, z.B. von Natur- und Wasserschutz, aber auch der Freizeit- und Erholungsnutzung sowie die Interessen der direkten Nachbarschaft müssen miteinander in Einklang gebracht werden.
Deshalb wurde ein Entwicklungskonzept für das Gebiet erarbeitet, das die Ziele und Rahmenbedingungen für die künftige Nutzung, Erschließung und den Schutz von Flächen definiert. Anhand der Ziele wurde ein Maßnahmen- und Umsetzungskonzept aufgestellt. Es bildet die Handlungsgrundlage für Maßnahmen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden könnten.
In einem zweiten Untersuchungsteil wurden verschiedene Bewirtschaftungsmodelle für die Badestellen und deren Umgebung geprüft. Zu klären war, in wessen Zuständigkeit der See und die Uferbereiche zukünftig gepflegt und unterhalten werden können. Davon ist die Umsetzbarkeit der entwickelten Maßnahmen abhängig. Unter den gegebenen Umständen konnte noch kein tragbares Modell herausgearbeitet werden.
Um den Zustand und die Sicherheit der Uferböschungen der ehemaligen Kiesgrube einzuschätzen, wurde eine Standsicherheitsuntersuchung für die Uferböschungen des ehemaligen Kiesabbaus durchgeführt. Die Untersuchung ergab, dass die Abbruchkanten einiger Uferböschungen im Norden und Osten nicht standsicher sind und daher zunächst vor dem Betreten geschützt werden müssen. Entsprechende Maßnahmen werden derzeit vorbereitet.
In die Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes waren die bezirklichen Fachämter, die Senatsverwaltungen für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz sowie Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und weitere Träger, wie Naturschutzverbände, eingebunden. Der gesamte Arbeitsprozess war durch die intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geprägt, z.B. im Rahmen von Befragungen und Bürgerwerkstätten.