Das nördlich des Hauptbahnhofs gelegene Entwicklungsgebiet Europacity schließt eine teilungsbedingte Fuge in der Berliner Stadtstruktur. Der von Bahnanlagen und Gewässern begrenzte Ort änderte mit der Realisierung von Wohn- und Gewerbebauten grundlegend seinen Charakter.
Die großzügigen Freiräume tragen dazu bei, einen prägnanten Stadtraum zu formen. Das Büros relais Landschaftsarchitekten gewann den nichtoffenen Ideen- und Realisierungswettbewerb für die Freiräume der Europacity. Sein Entwurf zeichnet sich durch eine ruhige und großzügige Gestaltung mit starkem Bezug zum Wasser aus.
Der zentrale Stadtplatz bildet inmitten des neuen Stadtquartiers eine Schnittstelle zwischen Uferpromenade und Heidestraße. Er ist benannt nach Otto Weidt, dem mutigen Betreiber einer Blindenwerkstatt, der in der Nazizeit zahlreichen jüdischen Menschen das Leben rettete. An dieser Stelle wurde im Dezember 2021 bereits der Golda-Meir-Steg über den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal eröffnet.
Der Platz unterteilt sich in der Tradition des historischen Berliner Schmuckplatzes in einen inneren, vegetativen Teil und einen äußeren, steinernen Rahmen. Dieser integriert auch die den Gebäuden vorgelagerten Privatflächen in die Gestaltung. Im Osten wird der Stadtplatz durch die Uferpromenade mit der großzügigen Freitreppe am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanals vervollständigt.
Den attraktiven Mittelpunkt der Platzanlage wird ein großer Wasserstein aus dunkelgrauem Granit bilden, der sich leicht aus der Fläche erhebt und von Sitzsteinen umlagert ist. Die vielfältigen Wasserbilder beleben das steinerne Ambiente.
Am 17. April 2018 wurde der symbolische 1. Spatenstich gefeiert. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln des Stadtumbaus, der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" für den Brückenzugang sowie aus Investorenmitteln der CA Immo und der Stadthafenquartier KG.