Das Gelände im Innenhof der Häuser an der Krausnick-, Oranienburger und Große Hamburger Straße blickt auf eine mehr als 250 Jahre Geschichte zurück. Ende des 18. Jahrhunderts nutzten herrschaftliche Berliner das Areal als Privatgärten. Um 1900 wurden dort in der "Therbusch"schen Ressource" Bälle veranstaltet und Theaterstücke aufgeführt. 1959 wurde der letzte erhaltene Ballsaal zu einem Hörsaal der Humboldt-Universität umgebaut. Ein Teil der Fläche war Spielplatz, ein anderer nach der Wende ein Gebrauchtwagenverkauf. 1997 dann starteten Anwohner eine Initiative, um den Hof in eine öffentliche Grünanlage umzuwandeln.
Vor drei Jahren wurde die Fläche an den Bezirk Mitte übertragen und dann in den Jahren 2004 und 2006 nach einem Entwurf des Bezirksamts Mitte zur öffentlichen Gartenanlage umgebaut. Die Maßnahme wurde mit ca. 351 000 Euro im Programm Stadtumbau Ost des Landes Berlin gefördert.
Nach dem Abriss der vormals von der Humboldt-Universität genutzten Baracke, der Aufnahme versiegelter Flächen und der Beseitigung diverser Mauern und Zäune wurde ein Rundweg angelegt, der zwei Kinderspielbereiche miteinander verbindet und eine Liegewiese umrundet. Die Spielplätze sind thematisch gestaltet, die Kleinen können in einem Hexenhäuschen spielen oder auf einem Piratenschiff mit Schatzkiste. Außerdem gibt es Schaukeln, Rutschen und Balanciergeräte. Für die Großen wurden zahlreiche Bänke aufgestellt und ein Pavillon gebaut, wo auch mal gepicknickt werden kann. In Randbereichen sind einige Mieterbeete entstanden, die von Anwohnern der Umgebung bepflanzt und gepflegt werden.
Das Engagement der Bürger für diesen kleinen Park war von Beginn an besonders intensiv und ist mit der Fertigstellung nicht beendet. Der Park wird von einem Anwohnerverein gepflegt. Das Sammeln des Mülls, das Säubern der Spielplätze, das Wässern der Beete und Rasenflächen und einiges mehr wird hier von engagierten Bürgern übernommen.
Die Grünfläche steht bereits seit Anfang des Jahres für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Da an die Grünfläche Wohngrundstück angrenzen, ist der Zugang über ein privates Grundstück zu der Fläche (sie liegt im Inneren des Baublockes) auf die Tageszeit beschränkt. Nachts ist der Park deshalb abgeschlossen.
Die Spandauer Vorstadt ist zentral gelegen und für ihre Galerien und Kneipen bekannt, sie zeichnet sich aber genauso durch ihren überdurchschnittlichen Zuwachs an jungen Familien mit Kindern aus. Wie wichtig für die Innenstadtbewohner die kleinen Grünoasen und Spielangebote sind, kann man am neuen Spielplatz ganz deutlich sehen. Die Kinder zweier nahe liegender Kinderläden sind schon Stammgäste geworden.