In den nächsten Jahren wird sich das Quartier Neue Mitte Tempelhof durch den Neubau von kommunalen Einrichtungen sowie rund 500 Wohnungen stark verändern. Dieser Transformationsprozess soll genutzt werden, um einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen des Landes Berlin zu leisten und die Neue Mitte Tempelhof zu einem klimaneutralen Quartier zu entwickeln. Bis Ende 2022 wurde mit Mitteln des Programms Nachhaltige Erneuerung ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, um konkrete Wege dorthin zu zeigen und notwendige Maßnahmen zu definieren.
Das Klimaschutzkonzept beleuchtet einzelne Themenbereiche und betrachtet, wie sie ineinandergreifen. Im ersten Themenbereich geht es um CO2-arme Energieversorgung und Energieeffizienz der neu zu errichtenden Gebäude und des Bestands. Der Fokus liegt auf den Liegenschaften des Landes Berlin. Wie können sie klimaschonend mit Energie versorgt werden und was muss geschehen, damit möglichst wenig Energie verbraucht wird? Doch da Gebäude nicht nur im Betrieb Energie benötigen, sondern auch die Errichtung bzw. die Sanierung und die Herstellung der verwendeten Materialien einen erheblichen Energiebedarf aufweisen, wurde auch dieser Aspekt integriert betrachtet.
Ein weiterer wichtiger Themenbereich beschäftigt sich mit der Anpassung an den Klimawandel. Wie berücksichtigen wir bei der Umgestaltung des Quartiers häufigere und längere Hitzeperioden? Der Wechsel von längeren Trockenphasen und einzelnen Starkregenereignissen stellt ebenfalls eine große Herausforderung dar. Wie können wir mit der Gestaltung der Gebäude und des öffentlichen Raums auf diese Phänomenen reagieren und dabei attraktive öffentliche Orte mit hoher Aufenthaltsqualität für alle schaffen?
Betrachtet wurden weiterhin Ansätze der Förderung von Kreislaufwirtschaft auf Quartiersebene. Wie können wir Abfall vermeiden und begrenzte Ressourcen gemeinsam effektiver nutzen, um die Herstellung neuer Produkte und den damit verbundenen CO2-Ausstoß überflüssig zu machen? Das Thema Mobilität wird in einer gesonderten Untersuchung detailliert betrachtet.
Nach einer Erhebung der aktuellen Situation und der Aufstellung einer CO2-Bilanz folgte eine Potentialanalyse. Anhand dieser wurde unter Beteiligung aller relevanten Akteure ein Leitbild für das Klimaschutzkonzept erarbeitet. Anschließend entstand ein detaillierter Maßnahmenplan und ein diesbezügliches Umsetzungskonzept. Der Abschlussbericht ist derzeit in Arbeit.