Das Jugendkulturhaus „Die Klinke“ ist der wichtigste Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche in Marzahn Süd. Ursprüngliche als Wertstoffannahmestelle (SERO) genutzt, wurde das 1980 errichtete Gebäude 1996 zur Jugendfreizeiteinrichtung umgebaut. 2014 übernahm der Kinderring Berlin e.V. die Trägerschaft. Bisher richtete sich das Angebot mit offener Jugendarbeit, Tonstudio, Atelier und Werkstätten sowie Graffiti und Volleyball vor allem an Jugendliche bis 27 Jahre. Seit einiger Zeit bietet die Einrichtung auch Projekte für Willkommensklassen sowie internationale Jugendbegegnungen an. Angesichts einer Gemeinschaftsunterkunft und einer geplanten Grundschule in der Nachbarschaft soll das Angebot erweitert und auch auf jüngere Jugendliche ausgerichtet werden. Dafür werden zusätzliche Räume benötigt. Deshalb wird das Gebäude mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung ab 2025 saniert und durch eine Aufstockung um 83 auf 199 Plätze erweitert.
Da der Altbau nicht belastbar für eine Aufstockung ist, werden die knapp dreißig Jahre alten Anbauten zugunsten einer selbsttragenden Querüberspannung über den ursprünglichen Baukörper abgebrochen. Im neuen Obergeschoss werden multifunktionale Projekt- und Seminarräume sowie ein Atelier, Sanitärräume und eine Teeküche zur Verfügung stehen. Das alte Bauwerk wird inklusive Elektrik und Heizungssystem umfassend saniert, zusätzlich eine Belüftung eingebaut sowie Wärmedämmung und Brandschutz optimiert. Zukünftig ist durch neue Sanitäranlagen, breitere Türen und einen Aufzug die Einrichtung auch barrierefrei. Verbessert wird zudem die Akustik für die Bühne und die Probenräume sowie für das Tonstudio durch den Einbau von Unterdecken oder Deckensegeln.
Im Erdgeschoss befinden sich später, neben Lager- und Sanitärräumen, ein größerer Veranstaltungssaal mit Bühne und Backstagebereichen sowie Probenräume und das Tonstudio. Die Bar liegt künftig zwischen Saal und Mehrzweckraum und ist für beide Bereiche nutzbar. Die Küche wird zum separaten Raum und kann für Projekte genutzt werden.
Sowohl die Fassade als auch die Innenwände werden nachhaltig mit Holz verkleidet. Für das Dach ist eine Begrünung vorgesehen, die eine zusätzliche Isolationsschicht bildet, das Mikroklima verbessert, Insekten Nahrung und Schutz bietet und Regenwasser speichert.
Beteiligung wird bei Projekten für die Jugendarbeit groß geschrieben. Nach Abschluss der Hochbauarbeiten gestalten die Jugendlichen den Garten selbst und bauen überdachte Sitzgelegenheiten.