Der Abbau von Barrieren für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist ein wichtiges Thema in der Großsiedlung Märkisches Viertel. 2016 organisierte das Bezirksamt Reinickendorf mehrere Rundgänge mit behinderten und älteren Menschen, um Barrieren im öffentlichen Raum zu identifizieren. Befragt wurde auch die Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Regina Vollbrecht. Das Ergebnis war ein Maßnahmenkatalog, der seit 2018 schrittweise umgesetzt wird.
Im Konzept wurden zahlreiche Orte identifiziert, an denen Mittelinseln und Querungshilfen ergänzt oder verändert werden sollen. Insgesamt wurde ein Bedarf an 12 neuen Leitsystemen und Querungshilfen ermittelt. Veränderungen sind zudem an 15 Mittelinseln sowie 11 Ampelanlagen notwendig. Hinzu kommen kleinteilige Maßnahmen, wie der Einbau fehlender Bodenindikatoren an einigen Bordsteinabsenkungen.
Erster Schwerpunkt der Maßnahmen war die Verbesserung der Auffindbarkeit und Erreichbarkeit des Fontane-Hauses. Hier wurde ein taktiles Leitsystem angelegt, um für sehbehinderte und blinde Menschen den Weg von vom Wilhelmsruher Damm zum Fontane-Haus mit dem Bürgeramt zu erleichtern. Die Pflanztröge in diesem Abschnitt wurden gereinigt und neu bepflanzt. Im Bereich des Fontane-Hauses wurden die Geländer, u.a. mit Gravuren in Braille-Schrift, an die Bedürfnisse von sehbehinderten und mobilitätseingeschränkten Menschen angepasst.
Auch fünf Mittelinseln am Senftenberger Ring wurden barrierearm umgestaltet. Weitere Verbesserungen an zahlreichen Querungshilfen folgen 2024.
Für eine möglichst barrierearme Großsiedlung sollte die Gestaltung sowohl der privaten als auch der öffentlichen Grundstücksflächen den Anforderungen an eine barrierarme Gestaltung gerecht werden. Die Freiflächen der Wohnanlagen der kommunalen GESOBAU AG wurden schon im Rahmen der dortigen Modernisierungsmaßnahmen barrierearm umgestaltet. Der Bezirk verständigte sich mit der GESOBAU AG über weitere Maßnahmen zur barrierearmen Ausgestaltung des öffentlichen Raums, um diesen noch besser an die bereits umgestalteten Grundstücke der Wohnungsbaugesellschaft anzubinden.