Schwindende Ressourcen und der Klimawandel verlangen einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie. 48 Prozent (Quelle: Integriertes Lichtenberger Klimaschutzkonzept 2010) der CO2-Emissionen in Lichtenberg verursachen die privaten Haushalte. Dabei spielen sowohl die Gebäudesubstanz als auch das Verhalten der Nutzer eine Rolle.
An zwei Blöcken mit älteren Gebäuden und vielen Einzeleigentümern im Nibelungenviertel wird im Rahmen eines ökologischen Modellprojekts untersucht, wie sich der Energieverbrauch der Wohnungen dauerhaft und sozial verträglich senken lässt. Dazu gibt es zwei Ansätze - einerseits bauliche und technische Energiesparmaßnamen und andererseits die Verbraucherberatung zum bewussten Umgang mit Energie.
Im November 2014 fand dazu die Auftaktveranstaltung statt. Eine Flyeraktion und persönliche Gespräche mit Mieterinnen und Mietern sowie mit Eigentümern dienten der Sensibilisierung für das Thema. Im Ergebnis konnten 17 von 37 Gebäudeeigentümern als Teilnehmer des Projektes gewonnen werden. Bei Ihnen wurde eine energetische Bestandsaufnahme durchgeführt und ein entsprechender Energieausweis ausgestellt. Für die Verarbeitung aller relevanten Gebäude- und Energiedaten wurde eine Projektdatenbank entwickelt.
2016 werden individuelle energetische Sanierungskonzepte für die akquirierten Grundstücke ermittelt und den Eigentümern und Verwaltungen zur Umsetzung vorgeschlagen. Die umfangreiche Beratung umfasst sowohl technische und bauliche Möglichkeiten als auch Finanzierungs- und Förderaspekte. Auch kleinere Maßnahmen, wie das Dämmen von Leitungen, können spürbare Effekte erzielen. Die Maßnahmen sollen keine oder nur unerhebliche Wohnkostensteigerungen nach sich ziehen. Auch sinnvolle gebäudeübergreifende Maßnahmen sollen untersucht werden, um Eigentümer auch für gemeinsame Schritte zu gewinnen, um größere Investitionen zu ermöglichen und dabei Kosten zu sparen. Denkbar wäre zum Beispiel eine Heizzentrale zur gebäudeübergreifenden Energieversorgung.
Das Modellprojekt ist ein Beitrag zur Umsetzung des bezirklichen Klimaschutzkonzepts, das bis 2020 erhebliche Einsparungen an CO2 vorsieht. Die Klimaschutzbeauftragte des Bezirks setzte das Projekt mit kompetenten Partnern um: Dazu gehören der Berliner Mieterverein e.V., die Verbraucherzentrale Berlin e.V., die Investitionsbank Berlin sowie die GASAG, die inhaltlich und teilweise auch finanziell am Projekt beteiligt sind.
Die öffentliche Abschlussveranstaltung fand am 10. November 2016 im Rathaus Lichtenberg statt.