Aufwertungskonzept mit Bürgerbeteiligung für den Roederplatz

Platz, Hochbeete mit bunten Kacheln, Imbiss, Wohnhochhäuser

Der Brunnenplatz 2013 vor der Neugestaltung

Auf dem Roederplatz zwischen Weißenseer Weg, Herzberg- und Elli-Voigt-Straße wurde einst der Grundstein für das Neubaugebiet Fennpfuhl gelegt. Die Funktion des Platzes als Treffpunkt und Einkaufszentrum war jedoch seit 1990 weitgehend verloren gegangen. Der Platz diente bis 2015 hauptsächlich als Durchgangsort. Die Grünanlagen waren verwachsen, der Brunnen war in ein kleines Hochbeet umfunktioniert worden. 2013 wurde mit Mitteln aus dem Stadtumbau-Programm unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit ein Aufwertungskonzept erarbeitet. Der Platz wurde 2015/16 neu gestaltet.

Das zwanzigstöckige Doppel-Wohnhochhaus beherrscht die Westseite des Platzes. Anstelle der leerstehenden Klubgaststätte wurde im östlichen Platzbereich ein Discountmarkt errichtet. Die Ostseite des Platzes wird außerdem von einem Lebensmittelmarkt sowie weiteren, teilweise leerstehenden Gewerbeflächen markiert. Auf deren Rückseite befinden sich schmale, schwer einsehbare Durchgangsräume.

Der Jugendklub zog 2011 aus dem Dienstleistungswürfel in einen Fußgängertunnel unter dem Weißenseer Weg. Der neu gestaltete Eingangsbereich der "Tube" an der Südwestecke des Platzes bildet einen Farbtupfer an dem ansonsten recht tristen Ort.

Der Bezirk Lichtenberg möchte den Platz neu beleben und der Verwahrlosung des öffentlichen Raums Einhalt gebieten. Mit Mitteln des Stadtumbaus Ost soll hier wieder ein lebendiger Mittelpunkt für das Wohngebiet entstehen. Dazu entwickelte das Planungsbüro Stadtlandprojekte Georg Balzer in Zusammenarbeit mit der Landschaftsarchitektin Uta Henklein ein Aufwertungskonzept. Dessen Realisierung soll ab 2015 den Abschluss des Stadtumbaus Ost im Gebiet Fennpfuhl bilden.

Der Roederplatz soll wie zur Erbauungszeit als Wohngebietsplatz Angebote für alle Altersgruppen bereithalten. Da die Entwicklung des Gewerbes vor Ort derzeit nicht exakt vorhersehbar ist, wird die Gestaltung offen für Erweiterungen sein. Die eigentliche Platzfläche gehört zum öffentlichen Straßenland. Die Planer haben sich deshalb auch an den geringen Pflegekosten orientiert, die für solche Flächen zur Verfügung stehen.

Die geplante Erneuerung der öffentlichen Flächen wird die Attraktivität des Ortes insgesamt erhöhen. Davon profitieren auch die privaten Eigentümer. Der Bezirk hofft daher auch auf deren Mitarbeit und Eigeninitiative. Gleichzeitig bilden verschiedene öffentliche und private Bauvorhaben die Rahmenbedingungen für die Aufwertung. Die BVG verlegt 2013 die Straßenbahn-Haltestelle nach Süden. Gleichzeitig laufen Arbeiten der Wasserbetriebe. Der bestehende Lebensmittelmarkt wird 2014 neu gebaut. Der alte und neue Betreiber hat seine Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt bereits zugesagt.

Der Bezirk bezog die Bürger von Anfang an in den Planungsprozess ein. Auf der Auftaktveranstaltung am 10. Dezember 2012 brachten die Anwohner erste Ideen ein. Am 16. und 17. Januar 2013 entstanden auf zwei öffentlichen Planungs-Workshops mit den Nutzern des Jugendklubs sowie mit den Anwohnern eigenständige Entwürfe. Am 3. Juli wurde das Konzept in einer Bürgerveranstaltung vorgestellt. Rechtzeitig vor Beginn der konkreten Planungen wird ein Baubeirat einberufen, der die Umsetzung beratend begleiten soll.

Grundzüge des Konzepts

Die Abfolge der teilweise verschachtelten und versetzten Teilräume zwischen Herzberg- und Bernhard-Bästlein-Straße soll übersichtlicher und durch verbindende Elemente zusammengefasst werden. Als roter Faden durchziehen die bunten Kacheln der Fassade des Jugendklubs Tube als Gestaltungselemente an Sitzelementen und Einfassungen den Raum.

Im südlichen Platzbereich an der Herzbergstraße ist nach Abschluss der Arbeiten am geplanten Rewe-Neubau der Umbau mehrerer kleiner zu einer großen Treppenanlage mit zwei Rampen vorgesehen.

Das trockengelegte Brunnenbecken im mittleren Bereich bleibt erhalten. Dunkle, unübersichtliche Bereiche werden ausgelichtet, aber auch Pflanzungen ergänzt. Unter dem "Platanenhain" im Mittelteil entsteht eine Fläche mit wassergebundener Decke, die als Boule-Spielplatz nutzbar ist. Am Wegesrand könnten Kinderspielgeräte angeordnet werden.

Im nördlichen Bereich an der Bernhard-Bästlein-Straße sind ein Ballspielfeld und ein Mehrgenerationen-Spielplatz mit Balance- und Fitnessgeräten angedacht.

Informationen

  • Adresse:
    Roederplatz
    10367 Berlin
    Lichtenberg
  • Auftraggeber/Bauherr:
    Bezirk Lichtenberg
  • Planung:
    Stadtlandprojekte, Georg Balzer
  • Gesamtkosten:
    30.000 EUR aus dem Programm Stadtumbau Ost
  • Realisierung:
    2012 bis 2013

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Stand: Juli 2013