Der Nördliche Rieselfeldabfanggraben bildet eine naturräumliche Verbindung zwischen dem Hahneberg im Westen und der Havel im Osten. Derzeit ist der Bereich entlang des kaum Wasser führenden Grabens nicht zugänglich. Das Bezirksamt Spandau beabsichtigt seine Entwicklung zu einem zwei Kilometer langen Verbindungsweg als Teil eines grünen Rundweges um das Stadtumbaugebiet. Dieser "Grüne Ring" soll das Lange Becken, den Egelpfuhlgrabengrünzug, den Bullengraben, die Staakener Felder und den Nördlichen Rieselfeldabfanggraben zu einem Grünverbund mit unterschiedlichen Nutzungsangeboten verknüpfen.
Mit einer Machbarkeitsstudie wurde die Realisierbarkeit des öffentlichen Grünzuges entlang des nördlichen Rieselfeldabfanggrabens zwischen Hahneberg und Gatower Straße überprüft. Neben Natur- und Umweltschutzaspekten wurden auch technische Details der Umsetzung sowie die Realisierungs- und Folgekosten untersucht.
Zu den Inhalten des Projekts gehörten die Vermessung des Geländes, die Untersuchung der Altlasten und die Klärung rechtlicher und planerischer Vorgaben. Flora und Fauna wurden erfasst und kartiert, 1.500 Bäume wurden hinsichtlich ihrer Gesundheit und Vitalität bewertet, über 30 Brutvogelarten nachgewiesen.
Ende Dezember 2019 konstituierte sich auf einer Informationsveranstaltung ein Beteiligungsgremium. Im Rahmen eines mehrstufigen Workshop-Verfahrens wurden Hinweise aus diesem Gremium, aus Begehungen sowie von Interessenverbänden und Experten aufgenommen. Darüber hinaus erfolgte eine Online-Beteiligung über die Plattform mein.berlin.de. In einem intensiven Abstimmungsprozess mit den Fachämtern des Bezirksamts und dem Beteiligungsgremium wurde eine Vorzugsvariante entwickelt.
Der geplante Fußweg soll mindestens drei Meter breit und vollständig barrierefrei sein. Die Wegeführung beachtet die Topografie, der Baumbestand bleibt erhalten. Als Rückzugsort für Tiere sollen entlang des Weges neue strukturreiche Pflanzungen angelegt werden. Zur Bereicherung des Landschaftsbilds wird die Entwicklung von Stauden- und Gehölzsäumen beiderseits des Grabenverlaufes vorgeschlagen. Die Machbarkeitsstudie wurde 2020 mit Mitteln der Programme Stadtumbau und „Wohnraumbegleitende Maßnahmen" fertiggestellt.